Im August 1887 wurde in Großbritannien der „Merchandise Marks Act“ beschlossen, und Produkte aus Deutschland wurden fortan mit dem Schriftzug „Made in Germany“ gebrandmarkt, um britische Verbraucher vor minderwertigen ausländischen Produkten zu schützen. Was damals als Kainsmal gedacht war, wandelte sich aufgrund von Hochwertigkeit und Innovation in der deutschen Industrie über die Jahrzehnte in ein globales Gütesiegel für Qualität und Zuverlässigkeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte „Made in Germany“ eine zentrale Rolle im Wiederaufbau und im Wirtschaftswunder Deutschlands hin zu Exzellenz und Präzision. Doch wie steht es heute um „Made in Germany“ im Kontext der Deindustrialisierung und Digitalisierung? Ist es nur nostalgische Romantik, oder können wir weiterhin stolz auf die Vergangenheit und in die Zukunft unserer deutschen Ingenieurskunst blicken? Diese Fragen sind zentral für die nächste Evolutionsstufe unserer Familienunternehmen, die viele von Ihnen bereits in der Vergangenheit erfolgreich durchlaufen haben.

Der Begriff „Evolution“ steht hierbei nicht nur für Veränderung, sondern für eine kontinuierliche Weiterentwicklung, die auf den Fundamenten Ihrer Tradition aufbaut. Innovationen sind der Motor dieser Evolution, und es liegt an uns, diese voranzutreiben. Dabei wollen wir erörtern, wie Familienunternehmen Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) effektiv einsetzen und nutzen können, um ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Doch Technologie allein ist nicht genug. „Make it in Germany“ und Co-Creation sind ebenso wichtig. Wir möchten zeigen, wie Familienunternehmen durch Kooperationen und Vernetzung innerhalb von Ökosystemen Synergien schaffen und Innovationspotenziale ausschöpfen können. In einer globalisierten Welt ist Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg. Durch gezielte Partnerschaften können Familienunternehmen Stärken bündeln und gemeinsam neue Wege beschreiten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zusammenarbeit mit dem Staat. Wie kann der Staat als ergebnisorientierter Partner agieren und langfristige Rahmenbedingungen für Familienunternehmen schaffen? Nur durch eine enge Zusammenarbeit können die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen gemeistert und die Grundlage für nachhaltigen Erfolg gelegt werden.

Schließlich richtet sich unser Augenmerk auf die Transformation in die Zukunft der Arbeit. Wie können sich Familienunternehmen auf die Zukunft der Arbeit vorbereiten, insbesondere in Bezug auf den Einsatz von KI und neue Arbeitsmodelle? Es geht darum, die Arbeitsweise zu revolutionieren und uns den sich wandelnden Anforderungen anzupassen.

Familienunternehmen haben das Potenzial, weil sie sich seit der Gründergeneration stetig weiterentwickelt haben. In der Welt der Familienunternehmen vereinen sich jahrzehnte- und jahrhundertelange Tradition mit beständiger Anpassungsfähigkeit. Sie sind sowohl Wächter von Werten als auch Träger von Veränderung.

Mit ihrer tief verwurzelten Identität, ihrem Engagement und ihrem Innovationsgeist sind Familienunternehmen prädestiniert, die nächste Evolutionsstufe zu ersteigen.

Wir als Institut wollen Vordenker sein und unseren wissenschaftlichen Beitrag dazu leisten, hier mit dieser Veranstaltung eine Plattform zu bieten für Austausch, für Inspiration und jede Menge geistige Reibung. Familienunternehmen sind das Bindeglied, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verknüpft.